Der Schuleintritt ist nicht die „Stunde null“ für den Aufbau schriftsprachlicher und mathematischer Kompetenzen, und dass für Kinder mit schwachem Arbeitsgedächtnis (AGD) nicht nur ein Risiko für eine Sprachentwicklungsproblematik besteht, sondern diese auch Gefahr laufen, im Schulalter Lernstörungen oder auch Aufmerksamkeitsprobleme zu entwickeln, ist durch die aktuelle pädagogisch-psychologische Forschung hinlänglich belegt.
Im Gegensatz zur Kapazität des Arbeitsgedächtnisses lassen sich die Exekutiven Funktionen, die als „kognitive Kontroll- und Regulationsprozesse“ sozusagen das Management des Arbeitsgedächtnisses innehaben, durch gezielte Förderung messbar steigern. Damit wird also nicht die Kapazität des ADG an sich erhöht, aber seine Funktionstüchtigkeit durch effizientere Nutzung verbessert, so dass Verarbeitungs- und Speicherprozesse ungestörter ablaufen können. Besonders erfolgversprechend scheint diese Förderung direkt angeknüpft an Vorläufer- und Teilfertigkeiten des Schriftspracherwerbs und der Grundschulmathematik zu sein.

Inhalte:
- Bedeutung und Struktur Exekutiver Funktionen
- Allgemeine Förderung exekutiver Funktionen: Möglichkeiten und Grenzen
- Exekutive Funktionen im Kontext schulischer Lernbereiche
- Exekutive Funktionen im Schriftspacherwerb und gezielte Förderung
- Exekutive Funktionen im mathematischen Kompetenzerwerb und gezielte Förderung
- "LExi": Ein neues Fördermaterial zur kombinierten Förderung Exekutiver Förderung und Vorläufer- bzw. Teilfertigkeiten des Lesens


Die Teilnehmenden
- kennen die Bedeutung Exekutiver Funktionen für das Lesen-, Schreiben- und Rechnenlernen
- kennen Möglichkeiten der Förderung Exekutiver Funktionen im Kontext dieser Lernbereiche

Arbeitsweise: Vortrag, gemeinsame Übungen und Diskussion

Der Transfer ist durch Fallarbeit gesichert.